Gelebte Erinnerungskultur

1956 eröffneten Heimatvertriebene aus dem ehemaligen Kreis Freudenthal (Sudetenland) das Museum Freudenthal/ Altvater in Memmingen. 

Als Erinnerungsort für die verlorene Heimat, als Ort der Gemeinschaft für die Betroffenen, als bleibenden Bezugspunkt für alle Interessierten.

Ebenso übernahm die Stadt Memmingen zu diesem Zeitpunkt für die Bevölkerung von Stadt & Kreis Freudenthal eine Patenschaft. Die Geste gegenüber der großen Gruppe von zugewanderten Menschen war eine Bestätigung der gemeinsamen Integrationsleistung und eine Einladung an sie - dauerhaft zu bleiben.

Das Heimatmuseum in Memmingen setzte die Tradition des damals sehr beliebten "Städtischen Museums Freudenthal" fort, 

in dessen Erwin Weiser von 1927 bis zur Vertreibung 1945 Museumsleiter war. Nach der Ankunft in der "Neuen Heimat" nahm er zusammen mit Alfred Knauer die Aufgabe war, gerettete Gegenstände, Dokumente und Erbstücke zu sammeln und auszustellen. 

Bis zum heutigen Zeitpunkt wird das Museum in erster Linie von den Nachkommen von Vertriebenen aus der Region Freudenthal betreut. 

Träger ist die Stiftung Heimatmuseum Freudenthal/ Altvater.

"Wenn aus Gegenwart Geschichte wird, dann hat sich ein Buch geschlossen - ein Buch, das gefüllt war mit Leben! Es gilt Erinneungen aufrecht zu halten und für kommende Generationen wieder zum Leben zu erwecken. Als Vertreterin der Enkelgeneration möchte ich meine Wurzeln nachvollziehen und den Lebensweg meiner und anderer Familien aus der "Alten Heimat" nicht in Vergessenheit geraten lassen."

Daniela Seidel/ *1970 in Bad Karlshafen

Museumsbeauftragte seit 2019

"Unser Museum ist eine Institution, über die wir den Kontakt pflegen mit Menschen im heutigen Bruntál und im Altvaterland, z.B. Freiwaldau/ Jeseník. Ich bin fasziniert von der Kultur der einstigen k.& k. Monarchie, von den Städten und Landschaften im östlichen Europa."

Gerhard Pohl/ *1947 in Fellheim

Museumsbeauftragter von 1998 - 2023

"Mit dem Heimatmuseum Freudenthal wurde der Versuch unternommen, das Schicksal einer Stadt im Sudetenland von 1213 bis zur Vertreibung seiner deutschen Bevölkerung 1945/45 aufzuzeigen und zu dokumentieren."

Rainer Thiel/ *1925 in Freudenthal  +2018 in Memmingen

Museumsbeauftragter von 1982 - 1998

Daten & Fakten zum Heimatmuseum

  • Das Museum wurde durch den Heimatkreis Freudenthal/Altvater e.V. vor 67 Jahren aufgebaut.
    Dieser betreut es ehrenamtlich und hat die Neukonzeption angestoßen sowie zum Großteil
    selbst finanziert.
  • Rund ein Drittel der Projektkosten leistete das Haus des Deutschen Ostens (Staatsministerium
    für Familien, Arbeit und Soziales).
  • Die Grundlage dieser Förderung ist der §96 des Bundesvertriebenen- und Flüchtlingsgesetzes
    (BVFG), der Bund und Länder verpflichtet, die Sicherung und Erforschung der Kultur und Ge-
    schichte jener Regionen im östlichen Europa und in Osteuropa zu unterstützen, in denen früher
    Deutsche gelebt haben oder heute noch leben. Insbesondere finden dabei auch grenzüberschrei-
    tende Förderaktivitäten Unterstützung.
  • Finanzierung:
    o Heimatkreis Freudenthal/Altvater: 133.348 EUR
    o Private Einzelspenden: 19.450 EUR
    o Staatsministerium für Familien, Arbeit und Soziales: 112.000 EUR

© Urheberrecht. Alle Rechte vorbehalten.

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.